Forschungsförderung
Zu den satzungsgemäßen Aufgaben der Deutschen Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) gehört die Unterstützung der wissenschaftlichen Forschung. Die DAlzG schreibt regelmäßig eine Forschungsförderung aus für die Unterstützung von Forschungsvorhaben, die auf Verbesserungen im Bereich Demenz zielen.
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) hat 2024 eine Summe von maximal 200.000 € für die Unterstützung von Vorhaben im Bereich der Versorgungsforschung ausgeschrieben, deren Ergebnisse zur Verbesserung der Situation von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen erkennbar beitragen.
Gleichzeitig wurden von der DAlzG weitere 200.000 € für die Grundlagenforschung ausgeschrieben, die der DAlzG von der Förderstiftung Dierichs (www.foerderstiftung-dierichs.de) zur Verfügung gestellt werden. Dazu können zum Beispiel Forschungsprojekte gehören, die noch keine unmittelbare Anwendung am Menschen haben, jedoch auf dem Weg dazu sind. Beispiele hierfür sind die Verfeinerung von diagnostischen Methoden oder die Entwicklung innovativer Therapieverfahren.
Mit Ihrer Spende können auch Sie Forschungsprojekte unterstützen, die den Alltag von Menschen mit Demenz und ihren Familien verbessern.
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Die von der Deutschen Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) vergebene Forschungsförderung 2024 beträgt insgesamt rund 270.00 Euro. Mit dieser Summe werden drei Projekte gefördert, welche die medizinische und pflegerische Versorgung der Betroffenen verbessern sollen. Auf die Ausschreibung hin, die Ende 2023 erfolgte, wurden rund 40 Forschungsvorhaben eingereicht.
Mit einer Summe von rund 70.000 Euro wird 2024 ein Projekt gefördert, das im Bereich der Versorgungsforschung angesiedelt ist. Mit weiteren 200.000 Euro, die der DAlzG von der Förderstiftung Dierichs zur Verfügung gestellt wurden, werden zwei Projekte aus der Grundlagenforschung unterstützt. Die Forscherinnen und Forscher erhielten die Förderurkunden am Abschlusstag des 12. Kongresses der DAlzG am 12. Oktober 2024 in Fürth. Sie stellten dafür auch die Inhalte ihrer Projekte dar.
Die nächste Förderausschreibung für 2026 erfolgt voraussichtlich Ende 2025. Vorabinformationen finden Sie unter: die Förderbedingungen 2024.
Weitere Informationen über die Aufgaben der Deutschen Alzheimer Gesellschaft finden Sie in unserer Satzung.
Unsere bisherigen Fördergebiete
2022: Den Ursachen der Krankheitsentstehung ein Stück näherkommen
Das Projekt „MIF als eine neuartige, therapierbare, molekulare Schnittstelle zwischen der sporadischen Alzheimer Demenz und externer, auslösender Faktoren“ von Prof. Dr. Carsten Korth an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf erhält von der Förderstiftung Dierichs 117.000,00 Euro. Die Ursachen der sporadischen Alzheimer Demenz (AD) sind unbekannt. In Vorarbeiten wurde der Macrophage Migration Inhibitory Factor (MIF) als molekulare Schnittstelle zwischen externen, entzündlichen Faktoren und der charakteristischen zellulären Pathologie der AD identifiziert. Im nun geförderten Projekt soll MIF als molekulare Schnittstelle weiter untersucht werden. Ziel ist, einen neuen, wichtigen Faktor bei der Entstehung der sporadischen AD auf molekularer Ebene zu charakterisieren und ein neuartiges, auf diese Schnittstelle wirkendes Medikament weiterzuentwickeln. Dies eröffnet neue Perspektiven hinsichtlich der Diagnostik und Therapie der sporadischen AD.
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2020: Der Einfluss des oralen Mikrobioms auf die Pathophysiologie der Alzheimer-Krankheit
Mit 32.500 Euro wird das Projekt „Der Einfluss des oralen Mikrobioms auf die Pathophysiologie der Alzheimer-Krankheit“ am LVR-Klinikum Düsseldorf gefördert. Die genauen Entstehungsmechanismen der Alzheimer-Krankheit sind bisher nicht geklärt. In Studien hat sich ein Zusammenhang zwischen Erkrankungen des Mundraums, insbesondere Porodontitis und Karies und der Entwicklung einer Alzheimer-Demenz gezeigt. Priv.-Doz. Dr. Dr. Patrick Finzer, Dr. Julia Christl, Dr. Alexander Dilthey und Prof. Dr. Tillmann Supprian wollen in ihrem Projekt den Zusammenhang des oralen Mikrobioms, also der Bakterien-, Pilz- und Virus-Spezies, die in unserem Mund natürlicherweise vorkommen, und der Entstehung der Alzheimer-Demenz untersuchen. Daraus könnten sich neue Ansätze für eine frühzeitige Diagnose oder auch neuartige Therapien ergeben.
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2022: Nicht-invasives Verfahren zur Früherkennung von Demenz
Neuere Erkenntnisse bei Alzheimer-Patienten zeigen, dass Beta-Amyloid-Aggregate (Aβ) und/oder Tau-Aggregate in Körperflüssigkeiten transportiert werden. Es wird angenommen, dass Aβ- und/oder Tau-Aggregate sodann im Kot ausgeschieden werden. Das Projekt „Ein diagnostischer Test für die Alzheimer-Krankheit auf der Grundlage einer Stuhlanalyse“ rund um Prof. Dr. Gültekin Tamgüney von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf erhält in Kooperation mit der Förderstiftung Dierichs 124.740,00 Euro. Ziel der Forschenden ist die Sammlung von Stuhlproben von Alzheimer-Patienten und anderen an Demenz erkrankten Menschen sowie von gesunden Probanden, um zu überprüfen, ob sich die bisherigen Annahmen auch in größeren Kontrollgruppen bestätigen lassen. Langfristig könnte auf diesem Weg eine neue, nicht-invasive Methode zur Erkennung einer Demenzerkrankung entwickelt werden.
2020: Neuentwicklung eines rekognitionsbasierten Testing the Limits-Paradigma zur Früherkennung bei Demenz
Für die „Neuentwicklung eines rekognitionsbasierten Testing the Limits-Paradigma zur Früherkennung bei Demenz“ an der Neurologischen Universitätsklinik Ulm erhalten Prof. Dr. Ingo Uttner und Dr. Olivia Küster eine Summe von 18.500 Euro. Bei Menschen, die nur leichte demenzielle Symptome aufweisen, ist die diagnostische Unterscheidung zwischen einer beginnenden Alzheimer-Krankheit, einer Depression oder einem altersbedingt normalen Leistungsverlust mit den üblichen Testungen oft nur schwer zu treffen. In dem geförderten Projekt soll ein bereits vorhandenes neuropsychologisches Testverfahren weiter verfeinert werden, um eine bessere Differentialdiagnose schon früh im Krankheitsverlauf zu ermöglichen.
2019: Entwicklung eines Instrumentes für die differenzierte Erfassung von Alltagsbeeinträchtigungen aufgrund kognitiver Abbauprozesse
Eine Fördersumme von 126.144 € erhält das Projekt „Entwicklung eines Instrumentes für die differenzierte Erfassung von Alltagsbeeinträchtigungen aufgrund kognitiver Abbauprozesse – Ein Ansatz zur Verbesserung der Früherkennung und Diagnostik von Demenzen und deren Vorstufen Leichter Neurokognitiver Störungen in Forschung und Praxis“ des Instituts für Sozialmedizin, Rehabilitationswissenschaften und Versorgungsforschung (ISRV) & Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Hochschule Nordhausen gemeinsam mit dem Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP) der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig. Auch wenn nur begrenzte Behandlungsmöglichkeiten vorliegen, wird eine frühzeitige Diagnostik demenzieller Erkrankungen empfohlen. Ziel des Vorhabens von Prof. Dr. Tobias Luck und Prof. Dr. med. Steffi G. Riedel-Heller ist daher die Bereitstellung eines standardisierten deutschsprachigen Instrumentes für die differenzierte Erfassung von Alltagsbeeinträchtigungen aufgrund neurodegenerativer Abbauprozesse.
2019: Validierung der Checkliste für leichte Verhaltensbeeinträchtigungen (C-LVB)
Die Fördersumme von 61.560 € erhält das Forschungsvorhaben „Validierung der Checkliste für leichte Verhaltensbeeinträchtigungen (C-LVB)“ des Instituts für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health der Universität Leipzig. Mithilfe des diagnostischen Konzepts für leichte Verhaltensbeeinträchtigungen (LVB) können Personen mit einem erhöhten Demenzrisiko frühzeitig identifiziert werden. Ziel des Vorhabens von Dr. rer. med. Susanne Röhr und Prof. Dr. med. Steffi G. Riedel-Heller ist die Überprüfung und Validierung einer deutschsprachigen Checkliste für leichte Verhaltensbeeinträchtigungen.
2018: DemTect Eye+Ear – Kognitives Screening bei Menschen mit sensorischen Einschränkungen
Die Fördersumme von 6.100 € erhält das Projekt „DemTect Eye+Ear – Kognitives Screening bei Menschen mit sensorischen Einschränkungen“ an der Universität Köln. Der sogenannte DemTect gehört zu den gängigen Verfahren zur Diagnose von Demenz in Deutschland. Eingereicht wurde der Antrag von Prof. Dr. Josef Kessler und Prof. Dr. Elke Kalbe, die zur Autorenschaft des DemTect gehören. Sie haben das Verfahren zuletzt für Menschen mit sensorischen Einschränkungen weiterentwickelt. Hintergrund ist, dass der DemTect für Menschen mit Seh- oder Hörbehinderungen nicht geeignet ist und zu ungenauen Ergebnissen bei der Demenzdiagnose führt. Die neuen Verfahren mit dem Namen „DemTect Eye“ bzw. „DemTect Ear“ sollen im Rahmen der geförderten Studie nun erprobt werden. Entgegengenommen wurde die Forschungsförderung in Weimar von Isabel Brünecke, die im Rahmen des Projektes ihre Bachelorarbeit schreiben wird.
2024: Einfluss von Ernährung auf das individuelle Demenzrisiko
Als drittes wird das Projekt „Zusammenhang zwischen einer Ernährungsintervention und Epigenetik zur Prävention von Demenzerkrankungen“ von Dr. med. Ayda Rostamzadeh und Lena Sannemann vom Universitätsklinikum Köln mit 55.000 Euro gefördert. In diesem Projekt geht es um die Wechselwirkungen zwischen Ernährung, Umwelteinflüssen und (Epi-)Genetik. Die Verantwortlichen erwarten, Informationen darüber zu erhalten, unter welchen Voraussetzungen Individuen von einer Ernährungsintervention profitieren oder nicht profitieren. Insgesamt trägt diese Forschung langfristig dazu bei, das Verständnis für (epi-)genetische Variation im Zusammenhang mit dem individuellen Nährstoffbedarf zu verbessern. Auf längere Sicht soll es dadurch möglich werden, personalisierte Ernährungsempfehlungen zur Senkung des individuellen Demenzrisikos zu geben.
2020: Demenzprävention durch Verbesserung der Hörgeräteversorgung – AD-HEARING
Mit 102.242 Euro fördert die DAlzG das Projekt „Demenzprävention durch Verbesserung der Hörgeräteversorgung – AD-HEARING“ der Universitätsmedizin Göttingen. Studien der letzten Jahre weisen darauf hin, dass sich bereits bei einer leichten altersbedingten Schwerhörigkeit das Risiko für die Entwicklung einer Demenz deutlich erhöht. Derzeit nutzt aber nur ein kleiner Teil der betroffenen die Unterstützung durch Hörgeräte. Dr. Mona Abdel-Hamid, Dr. Claudia Bartels, Dr. Michael Belz, PD Dr. Philipp Heßmann und Prof. Dr. Nicola Strenzke möchten in ihrem Projekt nachweisen, dass eine angepasste Versorgung mit Hörgeräten die geistige Leistungsfähigkeit verbessert und sich auch auf weitere Faktoren wie Lebensqualität, Depressivität und soziale Isolation im Alter positiv auswirkt. Ziel ist es, damit einen der wenigen beeinflussbaren Risikofaktoren für eine Demenz ins Bewusstsein zu rücken und die Akzeptanz für Hörgeräte zu verbessern.
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2022: Nachteile von Isolation und Quarantäne für Menschen mit Demenz verhindern
Das in Kanada entwickelte Dementia Isolation Toolkit (DIT) hat den Anspruch, eine möglichst personzentrierte, sichere und wirksame Isolation und Quarantäne von Bewohnerinnen und Bewohnern in stationären Altenpflegeeinrichtungen zu fördern und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Anwendung von Isolationsmaßnahmen zu unterstützen. Dr. Martin N. Dichter und Prof. Dr. Sascha Köpke von der Uniklinik Köln erhalten für ihr Projekt „Übersetzung, Evaluation und Dissemination des Dementia Isolation Toolkit (DIT-G)“72. 520,00 Euro. Ziel des geplanten Projektes sind die Übersetzung, die kulturelle Anpassung, die Evaluation der Inhaltsvalidität und Anwendbarkeit sowie die Bekanntmachung des DIT für den Einsatz in der stationären Altenpflege in Deutschland.
2022: Zielgerichtete Einbeziehung von Angehörigen in die Versorgung von Menschen mit Demenz
Eine Fördersumme von 75.548,00 Euro erhalten Dr. Marion Eisele und Dr. med Dagmar Lühmann vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf für das Projekt „EMPOR - Entwicklung eines Leitfadens für Gespräche zwischen Pflegefachpersonen und Angehörigen von Menschen mit Demenz in Pflegeheimen zum sinnvollen und zielgerichteten Einbezug dieser in die Versorgung.“ Während Pflegefachpersonen innerhalb ihres Zuständigkeitsbereiches und mit meist knappen Ressourcen die bestmögliche Versorgung für einen Menschen mit Demenz leisten, ist die betroffene Person für die Angehörigen Teil des eigenen Lebens, dem sie in der entsprechenden Situation die bestmögliche Unterstützung bieten wollen. Nicht immer wird das Potential der Unterstützungsmöglichkeit durch Angehörige zielgerecht eingesetzt. Durch leitfadengestützte Interviews und Fokusgruppendiskussionen mit Pflegefachkräften und Angehörigen von Menschen mit Demenz wird ein Gesprächsleitfaden für ein wechselseitiges Gespräch entwickelt, welches die Zusammenarbeit der beiden Interessensgruppen zum Wohle der Menschen mit Demenz unterstützen soll.
2020: Kognitive Stimulation in der stationären Langzeitpflege: Entwicklung und Pilotierung eines 24-Stunden Ansatzes im Rahmen einer Mixed-Methods-Studie
Die Summe von 138.456 Euro erhält das Projekt „Kognitive Stimulation in der stationären Langzeitpflege: Entwicklung und Pilotierung eines 24-Stunden Ansatzes im Rahmen einer Mixed-Methods-Studie“ der Universitätsmedizin Köln. Kognitive Stimulation, also die Anregung geistiger und sozialer Fähigkeiten von Menschen mit Demenz, erfolgt in Pflegeheimen häufig am Rahmen von Gruppenangeboten und somit auf bestimmte Zeiten begrenzt. Im Rahmen des geförderten Projektes möchten Prof. Dr. Elke Kalbe, Dr. Ann-Kristin Folkerts, Prof. Dr. Sascha Köpke und Dr. Martin Dichter ein kognitives Stimulationskonzept entwickeln, dass von Pflege- und/oder Betreuungspersonen in den Alltag integriert und jederzeit, zum Beispiel bei der Körperpflege oder bei den Mahlzeiten, angewendet werden kann. Dadurch soll die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner verbessert, ihre geistigen Fähigkeiten stabilisiert und die Kommunikation zwischen Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Pflege- und Betreuungspersonen gefördert werden.
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2018: Sichere Orte? - Schutzkonzepte in Pflegeheimen für Demenzkranke
Eine Fördersumme von 87.370 € erhält das Projekt „Sichere Orte? - Schutzkonzepte in Pflegeheimen für Demenzkranke“ an der Universität Hildesheim. Das Projekt beschäftigt sich mit dem Thema Gewalt in der Pflege von Menschen mit Demenz. Grenzüberschreitungen gehören in gewissem Maße zur Pflege dazu, können aber leicht in Gewalt übergehen. Menschen mit Demenz sind hier besonders gefährdet. Stationäre Pflegeeinrichtungen haben die Aufgabe, sich mit diesem Thema auseinander zu setzen. Dr. Julia Schröder und Dr. Carolin Oppermann möchten sie dabei unterstützen und das Thema aus einer organisationalen Perspektive betrachten. Das bedeutet, dass sie nicht nur Täter und Opfer in den Blick nehmen, sondern auch die Institution, in der die Gewalt stattfindet. Sie setzen bei den Strukturen, Kulturen und Interaktionsmustern an, die Gewalt fördern. Auf dieser Grundlage haben sie Schutzkonzepte gegen Gewalt entwickelt, die in stationären Pflegeeinrichtungen angewendet werden können.
Ergebnis des Projekts ist die Arbeitsbroschüre "Schutzkonzepte in der stationären Altenpflege, die Sie herunterladen können von der Internetseite der Universität Hildesheim.
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2018: Optimierung der Medikation bei Heimbewohnern mit fortgeschrittener Demenz - eine Interventionsstudie zur Reduktion von Antipsychotika
Die Summe von 100.871 Euro erhält das Forschungsprojekt: „Optimierung der Medikation bei Heimbewohnern mit fortgeschrittener Demenz - eine Interventionsstudie zur Reduktion von Antipsychotika“ an der Technischen Universität München. Viele Heimbewohnerinnen und -bewohner mit Demenz erhalten Antipsychotika, deren An- und Absetzen zu selten kritisch geprüft wird: Es werden unpassende Medikamente verschrieben, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten werden nicht beachtet und die Medikamente werden nicht rechtzeitig wieder abgesetzt. Die Folge sind psychische und körperliche Symptome, Stürze und unnötige Krankenhausaufenthalte. Vor allem bei Menschen mit Demenz führt dies zu einer Verschlechterung der Lebensqualität. Diesem Thema wendet sich Prof. Dr. Janine Diehl-Schmid mit ihrer Studie zu. Sie möchte ein Instrument entwickeln, mit dem die Medikation von Menschen mit Demenz in Pflegeheimen optimiert werden kann und dieses Instrument anschließend im Rahmen einer Interventionsstudie testen. Durch die Corona-Pandemie war das Projekt in seiner ursprünglich geplanten Form nicht durchführbar. Es wurde angepasst und unter dem Titel „Reduktion von Psychopharmaka bei Heimbewohnern mit Demenz – eine Interventionsstudie (READY)“ zuende geführt.
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2006: Harninkontinenz bei Demenzkranken in stationären Einrichtungen
„Harninkontinenz bei Demenzkranken in stationären Einrichtungen“ ist das Thema des Projekts von Gerrit Beyer und Rico Hampel, Diplompflegewirte im Städtischen Altenheim Glauchau, für das 3.000 Euro zur Verfügung gestellt wurden. In einer Langzeitstudie wollen sie die Häufigkeit von Inkontinenz, mögliche Einflussfaktoren und die Verwendung von Inkontinenzmaterialien in einer stationären Einrichtung untersuchen. Als Ergebnis des Projektes sollen Präventionsmaßnahmen für Harninkontinenz entwickelt werden.
2006: Risiko-Management in stationären Altenpflegeeinrichtungen
Das Projekt von Christin Hinrichs und Julia Oswald, Diplom-Kauffrauen an der Universität Osnabrück, das 5.600 Euro erhielt, beschäftigt sich mit Risiko-Management in stationären Altenpflegeeinrichtungen. Für jedes erkannte Risiko sollen individuelle Prophylaxe-Maßnahmen entwickelt werden. Die Ansprüche der Pflege und die ökonomischen Zwänge sind oft schwer zu vereinbaren. Henrichs und Oswald wollen ein Konzept entwickeln, das eine gute wie auch kostengünstige Pflege ermöglicht.
Die Ergebnisse aus diesem Projekt sind in der gemeinsamen Dissertation der Forscherinnen „Interdisziplinäre Risikobetrachtung in der Stationären Altenhilfe“ bei der Universität Osnabrück veröffentlicht.
2002: Auswirkungen unterschiedlicher Wohnformen auf Demenzkranke
Der Architekt Jürgen Dettbarn-Reggentin vom Institut für sozialpolitische und gerontologische Studien (ISGOS) in Berlin untersucht die Auswirkungen unterschiedlicher Wohnformen auf Demenzkranke. Das Projekt wurde mit 8.000 Euro gefördert. Er erhielt den Preis für die „Evaluation des Modellprojektes Wohnhof Schönholzer Heide mit Zentrum für Pflege, Fortbildung und Praxisforschung bei Demenzerkrankungen“. Die Studie soll zeigen, wie sich die unterschiedlichen Wohnformen, die der Wohnhof Schönholzer Heide anbietet, auf das Wohlbefinden der Kranken und die Entlastung ihrer Angehörigen auswirken. Welche Rolle Angehörige bei der Betreuung ihrer Kranken in diesen Wohnformen übernehmen möchten und können, soll ebenfalls herausgefunden werden.
2024: Vereinfachte Bestimmung von Behandlungsrisiken
145.000 Euro erhalten Prof. Dr. med. Stefanie Schreiber, Dr. Katja Neumann, Prof. Dr. med. Daniel Behme, Dr. Hendrik Mattern, Marc Günther Pawlitzki und Prof. Dr. Dr. Sven Günther Meuth von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Mit ihrem Projekt „BB-DARS: Blut-Biomarker-DrAinage-Reserve-Score zur personalisierten Risikoabschätzung einer ARIA unter Aß-Immuntherapie“ wollen sie einen neuen und in der klinischen Praxis einfach und flächendeckend einzusetzenden Blut-basierten Biomarker identifizieren, der auf das Risiko von Hirnblutungen und -ödemen hinweist. Diese gefährlichen Symptome können im Rahmen medikamentöser Immuntherapien auftreten. Durch den neuen Biomarker soll es möglich werden, allen Patientinnen und Patienten vor Beginn einer Amyloid-Immuntherapie eine personalisierte Risikobewertung mittels Blutuntersuchung zukommen zu lassen.
2022: Hirnblutungen im Rahmen medikamentöser Therapien begegnen
Von der Förderstiftung Dierichs erhält das Projekt „MagDeburger DrAinage-Reserve-Score zur individualisierten, MRT-basierten Vorhersage der perivaskulären zerebralen Drainage bei Patienten entlang des Alzheimer-Kontinuums“ von Prof. Dr. Stefanie Schreiber, PD Dr. Daniel Behme und Dr. Hendrik Mattern von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg eine Summe von 115.000,00 Euro. Immuntherapien gegen das typische Alzheimer-Protein β-Amyloid (Aβ), ein Abfallprodukt der Nervenzellaktivität, bergen das Risiko von Hirnblutungen und Ödemen. Dieses Risiko scheint in direktem Zusammenhang zu einer hohen Last an Aβ-Ablagerungen entlang der kleinen Hirngefäße zu stehen, die vermutlich Folge einer unzureichenden perivaskulären Drainage (PVD) sind. Patienten mit einer derart beeinträchtigten PVD sollten demnach ein höheres Risiko für diese schwerwiegenden Nebenwirkungen haben und müssen konsequenterweise stringent selektiert und während der Aβ-Immuntherapie kontinuierlich beobachtet werden. Im Projektverlauf sollen multimodale PVD-assoziierte MRT-Marker erfasst, quantifiziert und zur Schwere der Alzheimer-Pathologie in Beziehung gesetzt werden. Daraus soll der sogenannte MagDeburger DrAinage-Reserve-Score etabliert werden, der eine effektive und präzise patientenspezifische Quantifizierung des Ansprechens und der Sicherheit PVD-abhängiger Therapieansätze anhand von MRT-Biomarkern ermöglichen wird.
2022: Etablierung eines Nachsorgeangebotes für Menschen mit Demenz
Eine Fördersumme von 92.080,00 Euro erhalten Viktoria Gerharz, André Hennig und Imane Henni Rached von der Rheinhessen-Fachklinik Alzey für das Projekt „Etablierung eines APN-getragenen, digital unterstützten und dialogischen Schnittstellenmanagements für Menschen mit Demenz nach einem Aufenthalt in der Gerontopsychiatrie“. Um zu verhindern, dass Menschen mit Demenz nach ihrer Entlassung aus der Gerontopsychiatrie zeitnah erneut eingeliefert werden, möchte das Projektvorhaben zur Förderung eines bedürfnisorientierten (Wieder)einlebens von Menschen mit Demenz nach einem Aufenthalt in der Gerontopsychiatrie beitragen. Ein Advanced Practice Nurse (APN) gesteuertes und digital unterstütztes Schnittstellenmanagement soll etabliert werden. Das Nachsorgeangebot soll proaktiv beworben werden und durch digitalisierte Prozesse, auch in Krisenzeiten, niedrigschwellig zur Verfügung stehen. Netzwerkpartner und Akteure aus den Bereichen Gerontopsychiatrie, Alten-und Pflegeheime, Psychiatrische Institutsambulanz (PIA), Hausärztinnen und Hausärzte sowie Psychiaterinnen und Psychiater in Alzey und Umgebung werden in den Prozess involviert.
2020: MeDeKa – Hausärztliche Betreuung von Menschen mit neu gestellter Demenzdiagnose nach Krankenhausentlassung
Eine Fördersumme von 80.093 Euro erhält das Projekt „MeDeKa – Hausärztliche Betreuung von Menschen mit neu gestellter Demenzdiagnose nach Krankenhausentlassung“ an der Ruhr-Universität Bochum.
Eine Demenz-Diagnose wird häufig während eines Krankenhausaufenthalts gestellt. Nach der Entlassung haben die Betroffenen und ihre Angehörigen einen hohen Bedarf an Beratung und Begleitung durch den vertrauten Hausarzt, die vertraute Hausärztin. Darüber hinaus sind Fragen der weiteren Behandlung zu klären. Jun.-Prof. Dr. Ina Otte, Dr. Nino Chikhradze und Prof. Dr. Horst Christian Vollmar wollen in ihrem Projekt untersuchen, wo hier im Bereich der hausärztlichen Betreuung Lücken bestehen, und zielgerichtete Fortbildungsangebote sowie eine praxisorientierte Handreichung für Hausärzte entwickeln.
Hier finden Sie die Präsentation zu MeDeKa als PDF zum Download
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2016: Barriereabbau in der hausärztlichen Demenzdiagnostik für Menschen mit Migrationshintergrund (BaDeMi)
Das Projekt „Barriereabbau in der hausärztlichen Demenzdiagnostik für Menschen mit Migrationshintergrund (BaDeMi)“ wurde eingereicht vom Institut für Hausarztmedizin der Universität Bonn. Ziel des Projekts ist es, durch eine wissenschaftlich fundierte und praktisch bedeutsame Informationsintervention bei Hausärztinnen und -ärzten, Medizinischen Fachangestellten, Betroffenen und deren Angehörigen Barrieren in der Demenzdiagnostik und Demenzversorgung abzubauen. In den Hausarztpraxen soll das Bewusstsein für eine mögliche Demenzerkrankung bei Menschen mit Migrationshintergrund geschärft werden und zum Gespräch über einen Demenzverdacht motiviert werden, um eine frühe Diagnosestellung zu erreichen. Dazu werden Informationsmaterialien sowohl für Ärztinnen und Ärzte und Fachangestellte, wie auch für Patientinnen und Patienten entwickelt, Interviews geführt und eine Evaluation erstellt. Das Projekt wird mit einem Betrag von 154.326 € gefördert.
- Materialien für Praxen zum kostenlosen Download auf der Website Dementia Care-Toolbox
- Abschlussbericht
2014: Fahrtauglichkeit bei Demenz – Entwicklung einer konsensus-basierten Vorgehensempfehlung für die hausärztliche Praxis
Das Projekt „Fahrtauglichkeit bei Demenz – Entwicklung einer konsensus-basierten Vorgehensempfehlung für die hausärztliche Praxis“ wird mit 91.740 € gefördert. Es wurde von Dr. rer. nat. Michael Pentzek, Verena Leve, Dipl. Soz. Geront., M.A. und Univ.-Prof. Dr. med. Stefan Wilm von der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf eingereicht. Ziel dieses Projektes ist die Weiterentwicklung von Empfehlungen zum Umgang mit Fahrtauglichkeit von Menschen mit Demenz in der hausärztlichen Praxis. Hausärztinnen und Hausärzte sind oft die ersten und wichtigsten Ansprechpersonen für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen. Die fachkundige Diagnose von Demenz und die spätere Begleitung sind oft ihre Aufgabe. In einer Reihe von Gruppendiskussionen mit Demenzkranken, ihren Angehörigen und Hausärzten/innen wird der Umgang mit Fahrtauglichkeit bei Demenz erörtert. In einem zusätzlichen Workshop werden sich Experten/innen unterschiedlicher Professionen mit dem Thema auseinander setzen. Die Ergebnisse sollen als Lehrinhalte in die allgemeinmedizinischen Fortbildungen des Instituts einfließen und in die „Leitlinie Demenz“ der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin einbezogen werden.
Die „Vorgehensempfehlung für die Hausarztpraxis“ in einer Lang- und einer Kurzfassung sowie eine Checkliste und weitere Materialien sind auf folgender Internetseite abrufbar: www.familien-medizin.org
2012: Kassendatenbasierte Analyse der Versorgungssituation von Menschen mit Demenz und Diabetes
Das Projekt „Kassendatenbasierte Analyse der Versorgungssituation von Menschen mit Demenz und Diabetes“, eingereicht von Larissa Schwarzkopf, Dr. Michaela Schunk und Prof. Dr. Rolf Holle vom Institut für Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen des Helmholtz Zentrum München, wird mit einer Summe von 82.000 € gefördert. Das Projekt will untersuchen, ob eine Diabesteserkrankung bei Menschen mit Demenz weniger gut behandelt wird als bei Menschen ohne Demenz. Die erhobenen Daten sollen eine Grundlage für weitergehende Forderungen zugunsten einer besseren Versorgung von Menschen mit Demenz bilden.
Hier finden Sie den Abschlussbericht zum Projekt als PDF zum Download (Kurzfassung)
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2008: Analyse von hemmenden und förderlichen Faktoren für die Verbreitung demenzsensibler Konzepte in Akutkrankenhäusern
Die Forschungsförderung der Deutschen Alzheimer Gesellschaft betrug 2008 insgesamt 200.000 €, die zu gleichen Teilen an zwei Projekte vergeben wurden.
Sabine Kirchen-Peters vom ISO - Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. in Saarbrücken erhielt die Förderung für das Projekt „Analyse von hemmenden und förderlichen Faktoren für die Verbreitung demenzsensibler Konzepte in Akutkrankenhäusern“. Dabei geht es um eine bessere Versorgung von Demenzkranken, die z.B. wegen eines Knochenbruchs im Allgemeinkrankenhaus behandelt werden müssen.
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2004: Schmerzen und ihre Erfassung bei Demenzkranken
Schmerzen und ihre Erfassung bei Demenzkranken stehen im Zentrum des Forschungsprojektes von Meike Schwermann vom Fachbereich Pflege der Fachhochschule Münster, das mit 5000 € gefördert wird.
2024: Förderung von sportlichen Aktivitäten
Eine Fördersumme von 69.660,20 Euro erhält Dr. Veronique Wolter von der Technischen Universität Dortmund für das Projekt „Wo bleiben sie denn? Chancen und Barrieren einer (Nicht-)Teilnahme von Menschen mit Demenz und ihren pflegenden Angehörigen an sportlichen Aktivitäten im Quartier“. Die Forscherin widmet sich dem Paradoxon, dass die Inanspruchnahme von sportlichen Aktivitätsangeboten häufig gering ist – obwohl die positiven Effekte und Wirkungen bekannt und belegt sind. Sie wird in den kommenden 16 Monate unter anderem den Fragen nachgehen, welche konkreten Bedarfe Menschen mit Demenz und pflegende Angehörige in Bezug auf die Organisation und Inhalte von Sportangeboten in ihrem Wohnumfeld haben. Wie können niedrigschwellige Sportangebote langfristig im Quartier etabliert und sichtbar gemacht werden? Und welche Rolle spielen kommunale und regionale Sportstrukturen, Beratungs- und Unterstützungsangebote dabei?
2022: Triadische Gesprächssituationen auf Augenhöhe
Eine Summe von 83.360 Euro erhält das Projekt „TriaTalkSuccess - Triadische Gesprächssituationen mit Menschen mit Demenz und informell Pflegenden in der hausärztlichen Versorgung erfolgreich meistern“ vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Viel zu oft werden Menschen mit Demenz in einem Gespräch mit ärztlichem Personal und den pflegenden Angehörigen in eine Außenseiterrolle gedrängt, in der sie marginalisiert, nicht wahrgenommen und nicht gehört werden. Dr. Nadine Pohontsch und Prof. Dr. Martin Scherer wollen mit ihrem Projekt Barrieren für eine erfolgreiche triadische Kommunikation sowie förderliche Faktoren zur Verhinderung behindernder Kommunikation in der hausärztlichen Versorgung von Menschen mit Demenz identifizieren. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse sollen praxisorientierte Handlungsempfehlungen für alle an den Gesprächen beteiligten Personengruppen entstehen.
2022: Förderliche Effekte von Partizipation auf Menschen mit Demenz
Für das Projekt „Psychische Effekte der Partizipation bei Menschen mit Demenz und deren Zugehörigen in Forschungsvorhaben (PsychPart)“ an der Universität Siegen erhalten Prof.in Dr. Julia Haberstroh und Katja Seidel eine Summe von 20.820 Euro. Der partizipatorische Einbezug von an Demenz erkrankten Menschen und deren Zu- und Angehörige als Ko-Forschende an Forschungsvorhaben erhöht die Wahrscheinlichkeit positiver Forschungsergebnisse. Aus Sicht der Ko-Forschenden kann die Erfahrung von Teilhabe und Mitwirkung jedoch noch mehr bedeuten und bewirken. Das Projektvorhaben legt daher aus psychologischer Perspektive den Blick auf die förderlichen Effekte von Partizipation auf Menschen mit Demenz (MmD) und An- und Zugehörige selbst. Individuelle und positive Effekte der Partizipation auf die Erlebens- und Verhaltensebene werden dafür erhoben und analysiert. Flankierend sollen zudem praktische und methodische Zugänge und Möglichkeiten der Teilhabe von MmD sowie von Zu- und Angehörigen systematisch erarbeitet und gemeinsam mit allen Ko-Forschenden aufbereitet werden. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, die Beteiligungsmöglichkeiten von Betroffenen an Forschungsvorhaben und insbesondere in Form von Beiräten auszubauen, zum einen durch das Sichtbarmachen der förderlichen Effekte von Partizipation auf die Betroffenen selbst, zum anderen durch eine Handreichung für interessierte Verbände, Einrichtungen und Institutionen.
2019: Gut beraten: Neue multimodale und standardisierte Beratungsmodelle für Menschen im Frühstadium einer Alzheimer-Erkrankung bzw. im Rahmen einer Demenzvorhersage
Die Fördersumme von 150.000 € erhält das Projekt „Gut beraten: Neue multimodale und standardisierte Beratungsmodelle für Menschen im Frühstadium einer Alzheimer-Erkrankung bzw. im Rahmen einer Demenzvorhersage“ von Universitätsmedizin Göttingen (Institut für Ethik und Geschichte der Medizin sowie Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie) und IEGUS – Institut für europäische Gesundheits- und Sozialwirtschaft. Eingereicht wurde der Antrag von Prof. Dr. Silke Schicktanz, Julia Perry, Dr. Katrin Radenbach und Benjamin Herten. Biomarker ermöglichen die Diagnose einer Alzheimer-Erkrankung bereits viele Jahre vor dem Auftreten erster klinischer Symptome. Allerdings fehlen für diese Form der Demenzrisikovorhersage konkrete zielgruppengerechte, qualitätsgesicherte, niederschwellige und flexible Informations- und Beratungsangebote. Das Forschungsvorhaben will diese Lücke schließen und dabei an bereits bestehende internationale und nationale Beratungskonzepte zur frühen Diagnose der Alzheimer-Erkrankung anschließen.
2019: Einwilligungsfähigkeit in Diagnostik und Therapie bei Patienten mit Demenz vom Alzheimer Typ im Frühstadium
Mit einer Summe von 151.000 € wird das Forschungsprojekt „Einwilligungsfähigkeit in Diagnostik und Therapie bei Patienten mit Demenz vom Alzheimer Typ im Frühstadium“ der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf gefördert. In diesem Projekt von Univ.-Prof. Dr. med. Heiner Fangerau, Vasilija Rolfes und Priv.-Doz. Dr. med. Martin Haupt soll die Einwilligungsfähigkeit von Patienten mit Demenz vom Alzheimer Typ im Frühstadium in Bezug auf Therapieoptionen untersucht werden: Können sich die betreffenden Personen kritisch mit ihrem Gesundheitszustand und vorgeschlagenen Therapien auseinandersetzen? Auf Basis der erhaltenen Erkenntnisse sollen Vorschläge zur Verbesserung der Aufklärung und Einwilligung dieser Personen entwickelt werden.
2010: Verbesserung der Lebensqualität, Motorik, Kognition und Beziehungsqualität bei zuhause lebenden Menschen mit Demenz mittels gezieltem Bewegungstraining, Tanzen oder sensomotorischem Training in Gruppen mit Angehörigen
Gudrun Ulbrecht, Birgit Eichenseer (Bereich Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie der Psychiatrischen Universität Erlangen) und Hans-Dieter Mückschel (Angehörigenberatung e.V. Nürnberg) wollen mit ihrem Projekt : „Verbesserung der Lebensqualität, Motorik, Kognition und Beziehungsqualität bei zuhause lebenden Menschen mit Demenz mittels gezieltem Bewegungstraining, Tanzen oder sensomotorischem Training in Gruppen mit Angehörigen“ Akzeptanz, Nutzen und Nachhaltigkeit verschiedener Aktivierungsprogramme erforschen.
Hierfür bekamen sie Fördermittel in Höhe von 73.413 € zur Verfügung gestellt.
Hier finden Sie die Präsentation der Ergebnisse des BeWiTa-Projekts als PDF zum Download
2004: Subjektive Wahrnehmung der Demenz im Frühstadium (SUWADEM)
Die „Forschungsgruppe Geriatrie“ der Berliner Charité, mit Prof. Dr. Elisabeth Steinhagen-Thiessen, Dr. Gernot Lämmler, Dipl.-Psych. Elisabeth Stechl erhielten 10.000 Euro für das Forschungsprojekt „Subjektive Wahrnehmung der Demenz im Frühstadium (SUWADEM)“: Demenzkranke Patienten sollen nach ihrer Lebenssituation, ihren Bedürfnissen und Ängsten befragt werden. Wie erklären sie sich die Krankheit? Wie versuchen sie die Krankheit zu bewältigen? Welche Unterstützung erwarten sie? Hierzu soll die Studie fundierte Erkenntnisse liefern.
Einen Bericht zu den Ergebnissen finden Sie im Tagungsband „Demenz - eine Herausforderung für das 21. Jahrhundert. 100 Jahre Alzheimer-Krankheit“ zum 22. Internationalen Kongress von Alzheimer's Disease International, Berlin 2006. Der Tagungsband ist vergriffen, bei Interesse an dem Artikel schreiben Sie bitte an info[at]deutsche-alzheimer.de.
2002: Das Frühstadium der Alzheimer-Erkrankung als Krise der Alltagswelt
Für eine verbesserte Früherkennung und den Umgang mit einer Demenzerkrankung im Alltag steht das Projekt „Das Frühstadium der Alzheimer-Erkrankung als Krise der Alltagswelt“ von Prof. Dr. Manfred Langehennig von der Fachhochschule Frankfurt am Main. Das Projekt wurde mit 8.000 Euro unterstüzt.
Im Mittelpunkt steht der Zeitraum zwischen dem ersten Auftreten von Krankheitssymptomen und der ärztlichen Diagnose. Ausführliche biographishe Interviews sollen erhellen, wie Familien mit dieser schwierigen, durch Ungewissheit gekennzeichneten Phase umgehen. Das Projekt findet in Kooperation mit der Alzheimer Gesellschaft Main-Kinzig-Kreis e.V. statt.
2000: Therapeutische Wirkung eines zeitlich limitierten stationären Behandlungsprogramms für Demenzkranke und betreuende Angehörige
Erstmalig wurde die Forschungsförderung im Jahr 2000 in Höhe von damals 25.000 DM an zwei Projekte vergeben Unter anderem an das Projekt von Dr. Barbara Romero vom Alzheimer Therapiezentrum der Neurologischen Klinik Bad Aibling. Sie erhielt die Förderung für das Forschungsprojekt „Therapeutische Wirkung eines zeitlich limitierten stationären Behandlungsprogramms für Demenzkranke und betreuende Angehörige“.
2022: Einflussnahme von Stereotypen auf die Situation eines pflegenden Angehörigen
Mit 22.740,00 Euro fördert die DAlzG das Projekt „Mein Angehöriger ist an Demenz erkrankt“ – Einstellungen, Stereotypien und damit assoziierte Konsequenzen für den Umgang mit Demenz – eine Übersichtsarbeit (Demenzbilder)“ von Prof. Dr. René Thyrian vom Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) Standort Rostock / Greifswald und Swen Staack vom Kompetenzzentrum Demenz in Schleswig-Holstein. Bis dato existiert nur wenig Forschung über „Demenzbilder“ aus der Perspektive der Angehörigen von Menschen mit Demenz. Es ist jedoch davon auszugehen, dass diese einen wichtigen Einfluss auf die körperliche und mentale Gesundheit des Angehörigen und den Umgang mit der Situation als (pflegender) Angehöriger hat. Ziele des Projektes sind neben einer orientierenden Analyse zum Forschungsstand, eine Beschreibung von stereotypischen „Demenzbildern“ und deren Zusammenhang mit dem Stadium des diagnostischen Prozesses und der Inanspruchnahme von Unterstützungsangeboten.
2016: Selbsthilfe Aktiv – (Inter-)aktive Selbsthilfe für türkeistämmige pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz
Einen Betrag von 95.883 € erhielt das Projekt „Selbsthilfe Aktiv – (Inter-)aktive Selbsthilfe für türkeistämmige pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz“. Es wurde eingereicht von Prof. Dr. Oliver Razum, Dr. Hürrem Tezcan-Güntekin und Medlin Kurt (MSc. PH) von der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld. Pflegende Angehörige in türkischen Familien sind starken Belastungen ausgesetzt, nehmen kaum ambulante und stationäre Hilfen in Anspruch und die gesundheitliche Selbsthilfe ist in der türkischen Kultur nicht geläufig. Gleichzeitig ist Demenz innerhalb dieser Bevölkerungsgruppe noch sehr stigmatisiert und führt oft zu sozialer Isolation. Im Rahmen des Projekts „Selbsthilfe Aktiv“ sollen türkeistämmige pflegende Angehörige durch eine WhatsApp-Gruppe miteinander vernetzt werden. Im Rahmen des Projekts wird das Konzept ausgearbeitet, Interviews mit türkeistämmigen pflegenden Angehörigen geführt und die Umsetzung evaluiert.
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2014: Validierung und Optimierung des individuellen Nutzens von Ortungssystemen in der häuslichen Pflege von Menschen mit Demenz
Das Projekt „Validierung und Optimierung des individuellen Nutzens von Ortungssystemen in der häuslichen Pflege von Menschen mit Demenz“ (VODINO Projekt) wurde von Dr. med. Oliver Peters, Herlind Megges, M.Sc. und Natalie Jankowski, B.Sc., von der Charité – Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Berlin, eingereicht. Es wird mit 99.250 € gefördert. Das Projekt soll dazu beitragen, dass Ortungssysteme für Menschen mit Demenz und ihre pflegenden Angehörigen einfacher zu benutzen sind. Dazu soll ein bereits bestehendes Ortungssystem über einen Zeitraum von sechs Monaten von zwanzig Demenzkranken und ihren Pflegepersonen getestet werden. Zunächst soll die Frage beantwortet werden, wer überhaupt von einem Ortungssystem profitieren kann, denn sie sind nicht für alle Menschen und nicht in jedem Stadium einer Demenzerkrankung sinnvoll. Außerdem soll ein begleitendes Schulungskonzept entwickelt und die Gebrauchsfähigkeit und Akzeptanz des Ortungssystems getestet werden.
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2012: Entwicklung und Pilotierung eines Schulungsprogramms zur Gesundheitsvorsorge für ehrenamtliche rechtliche BetreuerInnen und BerufsbetreuerInnen von Menschen mit Demenz (PRODECIDE)
Tanja Richter, Anja Gerlach und Prof. Dr. Ingrid Mühlhauser von der MIN-Fakultät, Gesundheitswissenschaften der Universität Hamburg erhielten 99.000 € für ihr Projekt „Entwicklung und Pilotierung eines Schulungsprogramms zur Gesundheitsvorsorge für ehrenamtliche rechtliche BetreuerInnen und BerufsbetreuerInnen von Menschen mit Demenz (PRODECIDE)“.
Ziel des Projektes ist der Ausbau der Kompetenzen von rechtlichen Betreuern im Bereich der Entscheidungsfindung, die Vergrößerung ihres Fachwissens zur Demenz und damit die Verbesserung der Versorgungssituation von Menschen mit Demenz, die unter Betreuung stehen.
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2010: EduKationTÜRKISCH - Entlastung durch Förderung der Kommuniaktion bei Angehörigen demenzerkrankter türkischer Migrantinnen und Migranten
Prof. Dr. Sabine Engel vom Institut für Psychogerontologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg erhielt eine Förderung in Höhe von 67.775 € für das Projekt „EduKationTÜRKISCH - Entlastung durch Förderung der Kommuniaktion bei Angehörigen demenzerkrankter türkischer Migrantinnen und Migranten“. Ziel dieses Projekts ist es, ein bereits erprobtes Schulungskonzept entsprechend den Bedürfnissen der Angehörigen Demenzkranker türkischer Herkunft zu modifizieren und damit praxisnahe Hilfen für diese rasch wachsende Gruppe zu ermöglichen.
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2008: Behandlungsbedürfnis und Inanspruchnahmeverhalten bei Demenzerkrankungen, Versorgungsforschung für Patienten und ihre pflegenden Angehörigen (BIADEM)
Die Forschungsförderung der Deutschen Alzheimer Gesellschaft betrug 2008 insgesamt 200.000 €, die zu gleichen Teilen an zwei Projekte vergeben wurden. Unter anderem an das Projekt von Dr. Matthias Schützwohl von der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden. Er wurde mit seinem Projekt „Behandlungsbedürfnis und Inanspruchnahmeverhalten bei Demenzerkrankungen, Versorgungsforschung für Patienten und ihre pflegenden Angehörigen (BIADEM)“ gefördert. Er hat untersucht, weshalb Demenzkranke bzw. ihre Angehörigen Angebote wie zum Beispiel Beratung, Gedächtnissprechstunden, Tagespflegeeinrichtungen oder Betreuungsgruppen teilweise nicht in Anspruch nehmen und wie die Hilfestrukturen so gestaltet werden können, dass sie den Bedürfnissen der Demenzkranken und ihrer Angehörigen besser gerecht werden.
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2004: Die zeitliche Abstimmung zwischen demenziell erkrankten Menschen und ihren Helfern
Für das Projekt „Die zeitliche Abstimmung zwischen demenziell erkrankten Menschen und ihren Helfern“ werden Prof. Dr. Annemarie Jost, Prof. Karl-Heinz Himmelmann und Prof. Dr. Eva-Maria Neumann vom Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule Lausitz mit 10.000 € gefördert. Die Forscher wollen Interaktionen zwischen Kranken und ehrenamtlichen Helferinnen auf Video aufnehmen und systematisch auswerten, um die Pflege besser synchronisieren zu können.
2002: Anforderungen an die Qualität ambulanter und teilstationärer Hilfsangebote für Demenzkranke und ihre Angehörigen aus Sicht der „Nutzer“, der Anbieter und unabhängiger Experten
Die Entwicklung von Qualitätskriterien für die Versorgung Demenzkranker, die auch die Sicht der betroffenen Kranken und ihrer Angehörigen berücksichtigen, stehen im Zentrum des Forschungsprojektes „Anforderungen an die Qualität ambulanter und teilstationärer Hilfsangebote für Demenzkranke und ihre Angehörigen aus Sicht der „Nutzer“, der Anbieter und unabhängiger Experten“. Privatdozent Dr. Elmar Gräßel von der Alzeimer Gesellschaft Mittelfranken e.V. will in Kooperation mit den Alzheimer Gesellschaften Brandenburg und Dortmund sowie der Stadt Kassel das Forschungsvorhaben in drei Modellregionen parallel umsetzen. Sein Projekt wurde mit 8.000 € unterstützt.
Berichte zu den Ergebnissen der geförderten Projekte sind im Tagungsband „Keine Zeit zu verlieren“ zum 4. Kongress der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, Lübeck 2004, veröffentlicht. Der Tagungsband ist vergriffen, bei Interesse an den Artikeln schreiben Sie bitte an info[at]deutsche-alzheimer.de.
2000: Motivation und Erfahrungen ehrenamtlicher Helferinnen in der häuslichen Betreuung von Demenzkranken
Erstmalig wurde die Forschungsförderung im Jahr 2000 in Höhe von damals 25.000 DM an zwei Projekte vergeben:
Gerlinde Dietl, Angehörigenberatung e.V. Nürnberg und PD Dr. Elmar Gräßel, Alzheimer Gesellschaft Mittelfranken e.V. bzw. Universität Erlangen-Nürnberg, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, erhielten eine Förderung für das Projekt „Motivation und Erfahrungen ehrenamtlicher Helferinnen in der häuslichen Betreuung von Demenzkranken“.
Berichte zu den Ergebnissen dieser Projekte sind im Tagungsband „Gemeinsam handeln“ zum 3. Kongress der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, Friedrichshafen 2002, veröffentlicht. Der Tagungsband ist vergriffen, bei Interesse an den Artikeln schreiben Sie bitte an info[at]deutsche-alzheimer.de.
Die Förderbedingungen der letzten Auschreibung 2022 können Sie hier nachlesen.