"Runder Tisch für alle, die pflegen" formuliert gemeinsame Forderungen zur Bundestagswahl: "Pflege(nde) stärken – Gesellschaft gestalten"

Der "Runde Tisch für alle, die pflegen" ist ein Zusammenschluss verschiedener Organisationen, zu denen neben dem Deutschen Pflegerat e.V. auch die Deutsche Alzheimer Gesellschaft gehört.

Mit dem Forderungspapier "Pflege(nde) stärken – Gesellschaft gestalten" stellen wir gemeinsame Forderungen zur Bundestagswahl 2025. Wir bündeln damit die Stimmen derjenigen, die tagtäglich für die Pflege Verantwortung übernehmen - pflegende An- und Zugehörige ebenso wie Pflegefachpersonen. Wir fordern gerechte und nachhaltige Lösungen, die nicht nur den Pflegebedürftigen, sondern auch den Pflegenden Anerkennung, Unterstützung und Sicherheit bieten. Unser Ziel ist es, eine Pflege zu gestalten, die Menschen in ihrer Vielfalt gerecht wird, die Eigenständigkeit und Wahlmöglichkeiten fördert und gleichzeitig eine starke, solidarische Gemeinschaft aufbaut. Gemeinsam fordern wir eine Pflegepolitik, die sich an den realen Bedarfen orientiert und Pflege als gesamtgesellschaftliche Aufgabe anerkennt.

Zentrale Forderungen des Runden Tischs für alle, die pflegen zur Bundestagswahl 2025:

  1. Pflegeversicherung – gerecht, umfassend, sicher. Die unterfinanzierte Pflegeversicherung muss zu einer Versicherung ausgebaut werden, die alle notwendigen Pflegekosten abdeckt. Dazu gehören die Anerkennung und der angemessene finanzielle Ausgleich der Arbeit pflegender An- und Zugehöriger sowie die angemessene Bezahlung beruflich Pflegender.
     
  2. Pflege und Beruf – selbstverständlich, anerkannt, vereinbar. Pflegende An- und Zugehörige benötigen Rahmenbedingungen, die die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf ermöglichen. Dazu gehören flexible Arbeitszeitmodelle, Unterstützungs- und Entlastungsangebote, eine Familienpflegezeit mit finanzieller Absicherung und die renten- und sozialrechtliche Anerkennung von Pflegeleistungen.
     
  3. Pflege vor Ort – stark, erreichbar, transparent, umfassend. Die Kommunen müssen dringend benötigte Entlastungsangebote wie Tages-, Nacht- und Kurzzeitpflege bedarfsgerecht ausbauen. Diese Infrastruktur ist essenziell, um die häusliche Pflege zu unterstützen, pflegende An- und Zugehörige nachhaltig zu entlasten und eine menschenwürdige Pflege für alle Pflegebedürftigen zu gewährleisten.
     
  4. Pflegebedürftige, pflegende An- und Zugehörige und beruflich Pflegende – selbstbestimmt, mitbestimmend, gemeinsam. Pflege ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nur durch ein koordiniertes Zusammenspiel aller Akteur:innen erfolgreich bewältigt werden kann. Pflegende An- und Zugehörige und beruflich Pflegende müssen als gleichberechtigte Partner/innen in der Pflegeplanung und -steuerung auf allen politischen Ebenen gesetzlich verankert werden.
     
  5. Beratung und Prävention – transparent, erreichbar, niedrigschwellig. Pflegebedürftige sowie pflegende An- und Zugehörige benötigen barrierefreie, niedrigschwellige, flächendeckende Beratungs- und Präventivangebote, die wohnortnah und leicht zugänglich sind. Dazu gehört der Ausbau unabhängiger Pflegestützpunkte, die persönliche Unterstützung bieten, sowie digitaler Beratungsplattformen, die schnelle und flexible Hilfe ermöglichen.

Die detaillierten Forderungen des „Runden Tisch für alle, die pflegen“ entnehmen Sie bitte dem Forderungspapier "Pflege(nde) stärken – Gesellschaft gestalten".

Unterzeichnende Organisationen:

  • Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
  • BAG Selbsthilfe
  • Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
  • Pflegende Angehörige e.V.
  • Wir! Stiftung pflegender Angehöriger
  • wir pflegen e.V.