Gemeinsam mit einem breiten Bündnis von Verbänden – darunter Patientenorganisationen, Ärzteverbände, IT- und Datenschutzorganisationen sowie der Chaos Computer Club – hat sich die Deutsche Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) heute mit einem offenen Brief an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach gewandt. Nachdem der Chaos Computer Club Ende Dezember gravierende Sicherheitslücken der elektronischen Patientenakte (ePA) und der zugehörigen IT-Infrastruktur aufgedeckt hat, fordern wir den Minister auf, vor einem bundesweiten Start der ePA alle berechtigten Bedenken glaubhaft und nachprüfbar auszuräumen.
Neben der Behebung der nun aufgedeckten Sicherheitslücken ist eine kontinuierliche Arbeit an der Sicherheit der ePA erforderlich. Der Start in den Modellregionen darf nur unter zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen erfolgen. Bei der Bewertung des ePA-Starts in den Modellregionen müssen Patientinnen und Patienten, Ärztinnen und Ärzte sowie Organisationen der digitalen Zivilgesellschaft substanziell einbezogen werden. Diese Akteure brauchen ein echtes Mitspracherecht, statt eines bloßen Rederechts für einzelne Organisationen in den Gremien der Gematik. Ein bundesweiter Start darf erst nach einer gemeinsamen positiven Bewertung der Erfahrungen in den Modellregionen erfolgen.
Swen Staack, 1. Vorsitzender der DAlzG, sagt dazu: „Die ePA kann gerade auch für Menschen mit Demenz und ihre pflegenden Angehörigen hilfreich sein, wenn es darum geht, einen Überblick über Diagnosen, Befunde und Medikation zu behalten. Datensicherheit, Vertrauenswürdigkeit und eine barrierearme Handhabung sind dafür aber unabdingbar.“
Eine pauschale Aussage wie „Die ePA ist sicher.“ ist dabei ungeeignet. Das Vertrauen der Versicherten in die Datensicherheit der ePA kann nur mit maximaler Transparenz über die getroffenen Maßnahmen gewonnen beziehungsweise wiederhergestellt werden.
Den Text des offenen Briefes an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach finden Sie hier: www.inoeg.de/offenerbrief-epa-2025/.